Was bedeutet systemisch
„Wenn etwas nicht funktioniert, dann probiere etwas anderes!“
Die Systemische Therapie besteht bereits seit Anfang der 80-er Jahre und ist eine Weiterentwicklung der Familientherapie. Sie ist ein eigenes psychotherapeutisches Verfahren mit nachgewiesen guter Langzeitwirkung in ihrer therapeutischen Effektivität (WBP). Der ursprüngliche Gedanke, dass ein Mensch nicht allein für seine Symptome verantwortlich ist, sondern dass diese aus einem Zusammenspiel aller Familienmitglieder erwachsen, lässt sich ohne weiteres auf alle Systeme menschlichen Miteinanders übertragen (Freundschaften, Arbeit…).
Ein System ist vergleichbar mit einem Mobile. Verändert oder bewegt sich ein Teil des Mobiles, bewegen sich automatisch auch alle anderen Teile.
Dies ist ein Sinnbild für die Dynamik, die ein Einzelner auslösen kann, indem er Veränderung zulässt.
In der Systemischen Therapie liegt der Fokus nicht auf der Problementstehung. Vielmehr wird jeder Moment betrachtet, in dem etwas gut funktioniert hat, um daraus Lösungswege entwickeln zu können. Wichtig ist, nicht weiter darauf zu schauen, was man nicht mehr möchte, sondern Ideen zu entwickeln, wie es in der Zukunft aussehen oder sich anfühlen sollte.
„Wenn etwas funktioniert mach mehr davon!“
Hierfür wird ein besonderes Augenmerk auf erwünschte Unterschiede und Ausnahmen im Alltag gelegt. Diese sind auch in schwierigen Lebenslagen oft schon vorhanden, können aber im Problemgeschehen nicht immer direkt erkannt werden. In der Arbeit mit unterschiedlichen systemischen Methoden geht es darum, positive Veränderungen zu vervielfältigen.
„Handle stets so, dass sich die Anzahl Deiner Möglichkeiten vermehrt!“ (Heinz von Foerster)
Die systemische Haltung beinhaltet die Überzeugung, dass jeder Mensch über die notwendigen Ressourcen zu Veränderungen verfügt. Allerdings benötigt man mitunter, besonders in schwierigen Lebenssituationen, eine fachlich kompetente Unterstützung, um seine Potentiale und Ressourcen erkennen und zielgerichtet einsetzen zu können.
Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster durch einen Perspektivwechsel neu betrachtet und bewertet werden können.
In diesem Prozess versteht eine Systemische Therapeut*in sich nicht als diejenige, die die Lösung Ihres Problems kennt, sondern als jemand, die Sie sachkundig und methodisch auf Ihrem Weg begleitet.